Kriminalroman von Franz Berg, 2015

Ein Hinweis gleich vorweg: Wer temporeiche Krimis liebt, die von der ersten bis zur letzten Seite vor Spannung knistern, ist hier an der falschen Stelle. Franz Bergs Kriminalroman wechselt rasch vom schneller getakteten Krimi-Modus in romanhafte Breite. Umfangreiche Rückblicke in die Biografien der Protagonisten führen in deutsche Lebenswelten der achtziger und neunziger Jahre, unter anderem mit den Schwerpunkten Schule und Schulpolitik – die beiden Opfer der ersten Buchseiten waren Lehrerinnen.
Die eigentliche Krimihandlung gerät dabei manchmal ins Hintertreffen. Die Männer, die sie vorantreiben sollen – ein Kriminalbeamter und ein vom Archäologen zum Detektiv mutierter Amateur -, repräsentieren nicht gerade starke Persönlichkeiten. Kein Vorantreiben in Sicht, mehr ein ständiges Zaudern, Zögern und Tasten.
Aber, wie der Autor selbst sagt, geht es ihm beim Schreiben vor allem um die Themen seiner, der Nach-68er-Generation, ihrer Träume und was davon geblieben ist. Leser, die sich dafür interessieren, bilden wohl auch die Hauptzielgruppe des Romans.

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