Hamburg-Krimi von Anja Marschall

Lizzi ist eine originelle Heldin. Eine stark übergewichtige Hamburger Schlachtereiverkäuferin in Rente, die sich mit dem letzten Beutezug ihres räuberischen Gatten den Aufenthalt in einer noblen Seniorenresidenz mit Blick auf die Elbe leistet. Sie ist selbstbewusst, lebensklug und schlau, wenn auch mit Einschränkungen. Das Geld versteckt sie so leicht zugänglich, dass ein Frauenheld, dem ihre Tochter auf den Leim gegangen ist, es gleichsam unter ihren Augen stehlen kann. Außerdem versucht sie, den heranrasenden Ferrari  des Diebs allein mit ihrer Körpermasse zu stoppen – das geht gerade noch gut aus, spricht aber nicht für ihr Urteilsvermögen. Als in der Residenz ein Mord geschieht, wird sie dennoch zur Detektivin – teils aus Neigung, teils aus Not –, unterstützt von einer jungen Pflegerin und einem ehemaligen, ziemlich hölzernen Kripobeamten, der eher überraschend auf ihre Seite wechselt.

Die Autorin schildert Lizzis Abenteuer unterhaltsam und schwungvoll, das hilft dem Buch über einige Untiefen der Logik hinweg, und macht es in Summe zu einer unbeschwerten Lektüre.

Dreieinhalb Sterne kann man nicht vergeben, also positiv gerundet vier.

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