Stuart MacBrides ‚Das Knochenband‘ ist für einen Neuling in der Welt seiner Haupt- und Nebendarsteller zunächst eher verwirrend. Das stört aber nicht, weil die Sprache ebenso kräftig wie deftig und nach einer kurzen Phase des Kennenlernens auch unterhaltsam ist. Man will zwar nicht recht glauben, dass es in irgendeiner Polizeieinheit der Welt tatsächlich in dieser Tonart zugeht, doch darin zeigt sich nur der große Vorteil der Fiktion gegenüber der Realität. In der Realität hat regelmäßig das Banale und Plumpe die Oberhand, die Fiktion darf mit dem Besonderen und Außergewöhnlichen spielen.

In der zweiten Hälfte des Romans rückt dann die Handlung drastisch und mit ungeschminkter Brutalität in den Vordergrund. Ermittler McRae, alles andere als ein glatt polierter Held und Supermann, entwirrt die verwickelten Fäden seines aktuellen Falls. All die düsteren und gefährlichen Strukturen von Aberdeens Unterwelt bestehen jedoch weiter. Da finden Fiktion und Realität wieder zusammen.

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