Freitag, 24. Januar 2014 – 22:58 Uhr

Fred Vargas wird ihren Platz unter den ganz Großen einnehmen, einfach weil sie eine exzellente Schriftstellerin ist. Sie besitzt – vielleicht im Zusammenhang mit ihrem Hauptberuf als Archäologin – einen geschulten, analytischen, scharfen Verstand. Und einen ausgeprägten Sinn für kriminelle Gedankengänge. Dazu einen Humor, der nicht ständig winkend herumläuft, um auf sich aufmerksam zu machen. Sie klammert Sex und Erotik nicht aus, behandelt sie aber so direkt wie diskret.
Manche ihrer Plots scheinen auf den ersten Blick aberwitzig – die Pest in Paris, 20 alte Schuhe mit abgetrennten Füßen vor einem Friedhof in London …, doch sie sind sauber konstruiert und ihre Auflösung gelingt spannend und logisch zufriedenstellend.
Jeder einzelne dieser Punkte ist für einen guten Roman von Bedeutung. Die Veredelung zum hervorragenden Roman liegt in Vargas Fähigkeit, alle Einzelteile mit eleganter, leichter Hand zusammen zu fügen und dabei eine durchgängige, dichte Atmosphäre zu schaffen.
Du weißt es nicht, Fred, aber ich knie vor dir.

Beste Grüße
Peter Bergmann

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