Der 1928 in London von mehreren berühmten Kriminalschriftstellern gegründete Club setzte sich zum Ziel, Ansprüche für das Verfassen fairer Kriminalromane zu formulieren.

Die zehn Regeln, formuliert 1929 von Ronald Knox, lauten:

  • Der Verbrecher muss bereits zu Beginn der Geschichte Erwähnung finden, aber es darf niemand sein, dessen Gedanken der Leser folgen kann.
  • Übernatürliche Kräfte oder Mächte sind selbstverständlich untersagt.
  • Es darf nur eine Geheimkammer respektive nicht mehr als ein Geheimgang verwendet werden, und dies auch nur dann, wenn sich die geschilderte Umgebung dazu eignet.
  • Weder sind bis jetzt unbekannte Gifte gestattet noch irgendeine Art der Verabreichung, die am Ende eine lange wissenschaftliche Erklärung erfordert.
  • Chinesen haben in der Geschichte nichts zu suchen.*
  • Weder darf der Zufall dem Detektiv zu Hilfe eilen, noch darf er unerklärliche Eingebungen haben, die sich als richtig herausstellen.
  • Der Detektiv darf das Verbrechen nicht selbst begehen.
  • Alle Spuren, auf die der Detektiv stößt, müssen dem Leser unverzüglich vor Augen geführt werden.
  • Der beschränkte Freund des Detektivs, sein Watson, darf keinen seiner Gedankengänge verschweigen; sein Intelligenzquotient muss leicht, aber nur ganz leicht, unter dem des durchschnittlichen Lesers liegen.
  • Zwillinge und Doppelgänger dürfen erst auftreten, nachdem wir gebührend auf sie vorbereitet worden sind.

*Der Chinese musste kein echter Chinese sein. Er stand für einen exotischen Charakter, der als Bösewicht herhielt und in den Krimis jener Zeit so inflationär eingesetzt wurde, dass er dem Detection Club als Zumutung für die Leser erschien.

Unter den Präsidenten des Clubs finden sich Namen wie Chesterton, Sayers und Agatha Christie.

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